
schwarzen. Keine Unterwäsche. Dann kommst du zu mir. Und bring die Geschichte mit, die du das
letzte Mal schon vorgelesen hast. Du weißt schon, deinen Traum, den du aufgeschrieben hast“,
sagte er.
„Sehr gerne.“, antwortete ich, und wusste schon, was mich erwartete.
Er würde mich wieder in die Mitte des Raumes schicken. Dort würde ich mich hinknien müssen
und nach einer kurzen Weile würde er mir erlauben, meine Geschichte vorzulesen.
Er würde die Augen schließen und meiner Stimme lauschen. Ab und zu würde er mich
unterbrechen, mit einer leichten Handbewegung, und mich auffordern, den Satz zu wiederholen.
Meistens, wenn meine Stimme sich verliert oder ich mich im Wortdschungel verliere.
Danach entschied er, ob ich die Blätter behalten durfte, oder ob er sie haben wollte. Er sammelte sie
und irgendwann, wenn genügend da waren, ließ er sie zu einem Buch binden.
Ich hatte mich soweit umgezogen und schnappte mir meine Blätter. Dann ging ich zu ihm, klopfte
zaghaft an die Tür.
Er war es gewohnt. Er wusste, dass ich nicht laut war. Und egal wie zaghaft ich klopfte, er hörte es
immer.
„Komm herein!“, hörte ich und ich öffnete die Tür und betrat leise den Raum.
Er betrachtete mich kurz, und mir war, als würden seine Augen aufblitzen.
Dann lehnte er sich zurück in seinem Sessel.
„Geh in die Mitte.“
„Ja.“, antwortete ich aufgeregt.
Obwohl ich das Prozedere schon kannte, war es immer wieder aufs neue aufregend. Ich fragte mich,
was er nach dem Vorlesen mit mir machen würde?
Ich stand in der Mitte und wartete auf einen weiteren Befehl. Doch er betrachtete mich nur
eingehend und je länger er schwieg, umso unbehaglicher fühlte ich mich. Er wusste das nur zu gut.
Er wusste, dass sein Schweigen reinste Folter für mich war.
„Knie dich hin.“
Endlich durchzog sein Befehl die unerträgliche Stille. Ich war erleichtert ob der Worte und sank zu
Boden.
Ich hörte, wie das Leder des Sessels knautschte, als er sich bewegte.
Dann stand er auf.
Das war neu und ich bemerkte, wie meine Nerven flatterten.
Er ging zum Schrank, öffnete ihn und zog einen Rohrstock hervor.
„Fang an!“, forderte er mich auf.
Mein Mund war plötzlich trocken. Ich schluckte und begann mit lauter Stimme vorzulesen.
„Leise klopfte sie an die Tür und bat damit um Einlass. Nach einem kurzen Moment forderte er sie
auf, einzutreten und sofort ging sie in die Mitte des Raumes. Sie trug ein schwarzes enges Kleid und
schwarze Pumps, deren Absätze auf dem Boden klackerten. Er forderte sie auf, sich hinzuknien, und
sie kam seinem Befehl sofort nach. Sie hatte ein kleines Buch dabei, ihr Tagebuch, welches er sich
von ihr vorlesen ließ. Sie wusste, dass er sie bestrafen würde für einige Passagen darin. Wie dumm
von ihr, immer alles aufzuschreiben, aber sie konnte es nicht lassen.
Leise begann sie nach seiner Aufforderung zu lesen. Berichtete von ihrem Tag, davon, dass sie
vergessen hatte, ein wichtiges Telefonat zu erledigen.
Er unterbrach sie und befahl sie auf alle Viere.“
„Auf alle Viere!“
Seine Stimme durchschnitt den Raum und ich erschrak. Ich hatte nicht mit einer Unterbrechung
gerechnet. Er unterbrach nie mit seiner Stimme. Wenn er unterbrach, nutzte er eine Handbewegung,
die ich aus den Augenwinkeln registrieren konnte.
Schnell legte ich die Blätter vor mir auf den Boden und begab mich in die von ihm gewünschte
Position.
„Du kannst weiter lesen.“, sagte er schließlich und ich beugte mich über meine Blätter und las
weiter.
„Langsam ging er hinter ihr vorbei und schob den Saum ihres Kleides weit über ihre Hüfte.“, las
ich und fühlte, wie seine Hand nach dem Saum meines Kleides griff und es über meinen Hintern
hochschob.
Ich schluckte die aufkeimende Angst und verharrte in einer Duldungsstarre.
„Lies weiter.“, hörte ich seine Stimme.
„Er holte den Rohrstock und trat hinter sie. Er zielte kurz, dann zog er ihn kraftvoll durch und ließ
sie aufschreien.“
Der erste Schlag traf mich entsetzlich hart. Mir stockte der Atem und ich fühlte, wie mein Hintern
brannte. Leise harrte ich aus, wartete auf den nächsten Schlag.
„Lies weiter. Ich möchte nicht, dass du aufhörst. Verstanden?“
„Ja.“, hauchte ich leise.
Ich räusperte mich und fing erneut an, zu lesen. Der nächste Schlag traf mich unverzüglich und
meine Stimme bekam einen schrillen Unterton. Ich versuchte, mich auf die Buchstaben zu
konzentrieren und las weiter.
„Tränen stiegen in Ihre Augen, als er sie bestrafte. Sie weinte.“
Ein weiterer Schlag ließ mich erneut unterbrechen, denn nun füllten sich meine Augen mit Tränen.
Er schlug zwei, dreimal zu und ich fing an zu weinen.
Mir war klar, dass er meinen Traum zur Realität werden ließ.
Ich dachte daran, was mich noch erwarten würde und versuchte, den Kloß in meinem Hals zu
schlucken.
„Lies weiter.“
Er hatte sein Stakkato unterbrochen, als er bemerkte, dass ich unfähig war, zu lesen.
Ich schüttelte den Kopf, konnte kaum noch etwas erkennen.
„Lies weiter!“ Seine Stimme hatte den Unterton, der keinen Widerspruch dulden wollte.
„Ich kann nicht.“, rief ich leise.
Er zog erneut den Stock über meinem Hintern durch.
„Ich bitte Sie. Habt Erbarmen mit mir.“, heulte ich.
Er legte den Stock weg und gab mir einen Moment, mich zu beruhigen. Seine Augen ruhten auf mir,
auf meinem Körper, der immer wieder bebte, während ich weinte.
Nach einer Weile gelang es mir, meine Fassung wieder zu erlangen.
„Lies.“
Die Sanftheit in seiner Stimme wunderte mich und ich fuhr fort.
„Er legte den Rohrstock zur Seite und beobachtete, wie sie weinte. Leicht strich er über ihren
Hintern, betrachtete seine Spuren.“
Ich räusperte mich einige Male, ehe ich erneut das Wort ergriff und die Zeilen las. Panik ergriff
mich, als ich in den nächsten Absatz wechselte. Ich hatte das Gefühl, mein Blut rauschen zu hören.
„Sanft strich er über ihren Hintern und griff zwischen ihre Beine.“
Ich stockte.
„Lies weiter.“, sagte er, während seine Hand zärtlich über meinen Hintern glitt und schließlich
meine Schamlippen streifte.
„Ich kann nicht.“, jammerte ich.
„Lies!“
Ich schluchzte und stotternd setzte ich wieder ein.
„Langsam schob er einen Finger in ihren Hintern.“
Ich spürte, wie er sich vorsichtig seinen Weg in mich bahnte. Ich verkrampfte und heulte auf. Er
kannte den Kampf, den ich gerade mit mir ausfocht.
„Entspann dich.“, sagte er sanft.
In mir zog sich alles zusammen. Ich versuchte, mich wieder auf die Buchstaben zu konzentrieren.
„Erst vorsichtig, dann immer forscher werdend bereitete er sie auf das vor, was nun bevorstand. Sie
hörte, wie er seine Hose öffnete, während er …“
Ich stockte. Wusste, dass er wartete.
„… während er einen zweiten Finger in sie schob.“
Ich weinte auf, als er einen zweiten Finger zufügte. Er bewegte sie in mir.
„Weiter.“, forderte er mit klarer Stimme.
„Ich kann nicht. Bitte verlangen Sie das nicht von mir.“, bettelte ich und Tränen liefen erneut über
meine Wangen.
Er beugte sich über mich, zog seine Finger aus mir und kam mir nahe.
„Lies weiter.“
Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte nicht. Ich wusste, was kommen würde und es ängstigte mich.
„Wo ist die Zeile, wo es weiter geht?“, fragte er liebevoll. Die Sanftheit seiner Stimme gab mir die
Nähe, die ich brauchte. Und doch wusste ich: Je näher er mir war, desto unerbittlicher wurde er. Ich
wusste, wenn er mir so nahe war, dass passieren würde, was er wollte. Je näher er mir war, desto
konsequenter wurde er in dem, was er vorhatte.
„Hier.“, heulte ich und deutete mit dem Finger darauf.
„Na siehst du. Dann lies weiter. Sei mein mutiges Mädchen.“
Ich schluckte, drängte mich an ihn, als würde ich verschwinden wollen in ihm. Ich wollte ihn nicht
gehen lassen, genoss seine körperliche Nähe, denn ich wusste, solange er bei mir hier vorne war,
konnte er nicht hinter mir sein.
Ich wusste aber auch, dass er sich mir entziehen würde, sobald ich weiter lesen würde.
Er genoss meinen Zwiespalt. Er wusste, dass er mich einer Situation aussetzte, die für mich schier
unerträglich war. Und er wusste auch, dass ich genießen würde, doch der Weg dahin gefiel mir gar
nicht.
Ich resignierte und nickte schließlich
„Okay.“, flüsterte ich leise.
Er gab mir einen kurzen Kuss und ich räusperte mich erneut.
„Er kniete sich hinter sie.“
Ich spürte, wie er sich hinter mich kniete. Konnte seinen Schwanz fühlen, wie er gegen meine
Schenkel drückte.
„Er setzte seinen Schwanz an und schob sich in sie.“, flüsterte ich und meine Stimme verlor sich.
„Nochmal!“
Ich warf den Kopf zurück, entsetzt ob der Härte in der Stimme.
„Lies den Satz nochmal, mit lauter Stimme. Ich möchte ihn hören.“
Ich presste ein leises „oh Gott“ zwischen meinen Lippen hervor.
„Er setzte seinen Schwanz an und schob sich in sie.“, wiederholte ich langsam, nachdem ich erneut
meinen Mut gesammelt hatte.
Ich spürte, wie er ansetzte. Ich wusste nicht, wohin mit mir, mit diesem schier unerträglichem
Druck in mir. Ich wurde hektisch, bemerkte, dass ich eine Taktik suchte, mit der ich ertragen
konnte.
Je weiter er sich in mich schob, umso lauter schrie ich.
Ich wurde zappelig, doch er hielt mich fest. Dann fing ich an zu keuchen und immer wieder dachte
ich daran, mich zu entspannen.
Und schließlich hatte ich das Gefühl, die Welt stand still. Er war komplett in mir.
Mein Atem stockte und ich tat, was ich immer tat, wenn die Überforderung in mir Überhand nahm.
Ich warf meinen Kopf in den Nacken und schrie laut auf, monoton und lange, so lange, bis ich
wieder einatmen und erneut ansetzen würde.
„Ich habe nicht gesagt, dass du aufhören sollst.“
Seine Stimme ließ mich meinen Gefühlsausbruch unterbrechen.
„Warum liest du denn nicht weiter?“, fragte er und ich wusste, dass es eine Aufforderung war.
Ich schüttelte mit dem Kopf und wimmerte leise, aber dennoch suchte ich die Zeile, mithilfe derer
ich die Geschichte fortsetzen konnte.
Er begann, sich zu bewegen. Erst langsam, fast schon zärtlich, dann immer schneller. Ich las,
konzentrierte mich auf die Worte, wusste, dass mein Körper gleich genießen würde.
Und ich hatte nicht unrecht. Er erreichte ein gutes Tempo und der Schmerz wich dem Genuss.
Immer, wenn ich stockte, aufhörte zu lesen, erinnerte er mich nachdrücklich daran, weiter zu lesen.
Ich hatte das Gefühl, dass er überall war. Dass er meinen Geist und meinen Körper in Besitz nahm.
Irgendwann hörte ich, wie ich mitten im Satz anfing, zu betteln. Darum zu betteln, die Situation
aufzulösen, einen Höhepunkt zu erreichen.
Jedes „Nein“ von ihm verknotete mir mein Gehirn und ich hatte das Gefühl, mich nicht mehr lange
zurückhalten zu können.
Er stieß immer fester in mich und als ich meine Geschichte mit Müh und Not beendet hatte, erlangte
auch er seinen Höhepunkt.
Ich wusste, dass ich leer ausgehen würde. Fürs erste. Ich hatte zu oft unterbrochen. Er musste mich
zu oft erinnern und auffordern, weiter zu lesen. Ich hatte mir keine Belohnung verdient. Der
Gedanke daran frustrierte mich enorm und ich nahm mir vor, künftig gehorsamer zu sein. Und doch
wusste ich, dass ich das nicht schaffen würde. Und ich wusste, dass es ihm gefiel, denn mein
größter Kampf war mit mir selbst und diese Ambivalenz reizte ihn. Er musste sich nur setzen, mich
beobachten und genießen denn er wusste, dass ich mich selbst ausliefern würde.
Wie immer, so auch an jenem Abend, kniete ich mich, nachdem er seine Kleider wieder geordnet
hatte, vor ihm auf den Boden und überreichte ihm die Blätter, auf denen mein Traum geschrieben
war, und wartete, ob er sie nahm oder ob ich sie wieder mitnehmen durfte.
Ich bedankte mich bei ihm, als seine Hand langsam unter mein Kinn griff und meinen Kopf hob. Er
blickte mir in die Augen und nahm mir die Blätter aus der Hand und sagte: „Manche Träume dürfen
einfach keine Träume bleiben.“