Panic Snap
Explizit und radikal beschreibt Nala Martin in PANIC SNAP die SM-Sessions ihrer innerlich zerrissenen Hauptfigur, die zwischen Selbstbestimmung und Machtverlust schwankt. Die Fortsetzung des erfolgreichen SM-Romans SAFEWORD!Nala Martin: PANIC SNAP | ANAIS Band 40
Ein Safeword gibt Sicherheit. Domina Sharon vertraut bei ihren gefährlichen SM-Sessions darauf. Doch sie weiß: für das Leben gibt es keins.S
haron hatte fest daran geglaubt, dass sie nie wieder als professionelle Domina arbeiten würde. Doch als sich ihr langjähriger Freund Patrick von ihr trennt, sie nicht genug Aufträge als freie Programmiererin erhält und von Geldsorgen geplagt wird, fasst sie den Entschluss, wieder in ihrem alten Job anzufangen. Im Hamburger Studio einer ehemaligen Kollegin findet sie einen Arbeitsplatz.Sie muss nun feststellen, dass sich ihre Arbeitswelt verändert hat: Anstatt klassischer Dominas gibt es fast nur noch Bizarrladys, die aktiv und passiv tätig sind. Hinzu kommt, dass sie mit Mitte dreißig zu den älteren Frauen im Studio gehört, die mit den zwanzigjährigen Kolleginnen um die Kunden konkurrieren müssen. Dennoch ist Sharon motiviert und optimistisch, schließlich ist sie erfahren und die einzige »richtige« Domina vor Ort.Geprägt von den einschneidenden Erfahrungen mit dem dominanten Ex-Stammkunden Dave, dem sie sich ohne Safeword unterworfen hat und durch den sie in eine gefährliche emotionale Abhängigkeit geraten ist, nimmt sie sich vor, nie wieder ihre devote Seite im Studio auszuleben. Als jedoch der charismatische Gast Oliver dort auftaucht und Sharon ein finanziell verlockendes Angebot macht, erliegt sie seinem Charme und der Versuchung, erneut in die Rolle der Sklavin zu schlüpfen.Sharon versucht zunächst, die Spielregeln zu bestimmen und Oliver zu steuern. Sie legt ein Safeword fest, »Panic Snap«, das sie vor Grenzüberschreitungen schützen soll – obwohl sie genau weiß, dass keine Sichherheitsvorkehrung sie vor ihrem Schwachpunkt bewahren kann, dem Reiz der totalen Unterwerfung und der Verwirklichung ihrer dunkelsten Fantasien.
Auch im zweiten Teil der Geschichte gelingt es der Autorin Nala Martin, das sexuelle Spiel am Abgrund so spannend wie einen Krimi zu erzählen. Explizit und radikal beschreibt sie die SM-Sessions ihrer innerlich zerrissenen Hauptfigur, die zwischen Selbstbestimmung und Machtverlust schwankt.
Leseprobe
»›Geh auf alle viere, Sharon‹, sagte er, als wir schließlich den Pranger erreichten. Ich sah ihn verzweifelt an, doch sein Blick war unerbittlich. Ich ergab mich meinem Schicksal, hoffte, dass ich mich entspannen könnte.
Er hakte die Karabiner in die Ösen des Gestänges ein. Ich biss auf die Knebelstange und versuchte, meine Gedanken zu konzentrieren. Auf das Entspannen. Das war wichtig. Ich ratterte meine Selbstberuhigungsfloskeln im Kopf herunter und hoffte, dass sie funktionierten. Ich hatte so ein dämliches Motivationshörbuch gekauft, welches ich im Auto hörte, und ausgerechnet jetzt erklang die Stimme des Sprechers in meinem Ohr: ›Sie müssen an sich glauben!‹
Meine Güte, worauf hatte ich mich eingelassen?
›Sie sind sich in Ihrer Entscheidung absolut sicher.‹
Nein! War ich mir nicht. Überhaupt nicht. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und heulte in meinen Knebel.«![]()
Nala Martin
PANIC SNAP
SM-Roman
ANAIS Band 40
ca. 288 Seiten | Taschenbuch
ISBN 978-3-86265-323-2
Originalausgabe | 9,95 EUR (D)
Erscheint am 1. September 2013
Safeword
Safeword ist ein SM-Roman über die totale Unterwerfung und das Spiel mit Macht und Ohnmacht – klug, explizit und radikal!
Nala Martin: SAFEWORD| ANAIS Band 31
Ein Roman über eine aufregende Fantasie, die gefährlich werden könnte…S
haron ist eine 30-jährige, mitten im Leben stehende Domina, die in Hamburg ihre sadistischen Dienste anbietet. Im Studio lernt sie Dave kennen, der Stammgast bei ihr wird. Durch gemeinsame Gespräche erfährt er, dass Sharon auch die submissive Seite spielt. Eine Information, die ihn reizt und zu einer Wette animiert, deren Einsatz ein Rollentausch und der Verzicht auf die Nutzung eines Safewords ist.Trotz Bedenken lässt Sharon sich auf das SM-Spielein und verliert prompt, worauf Dave sie ohne Sicherheitsnetz in seine Welt des Sadomasochismus zieht. Anfänglich ist Sharon begeistert und begibt sich immer tiefer in die emotionale Abhängigkeit. Sie bemerkt nicht, wie aus einer verliebten Schwärmerei eine gefährliche Hörigkeit wird. Doch was passiert, wenn man feststellt, dass es für das Leben selbst auch kein Safeword gibt?
Youtube: Buchvorstellung von Safeword
Leseprobe
Die Luft war geladen und er spürte das ganz genau. “Brauchst du etwas Ausrüstung?”, fragte ich. Ich wollte keine Schulden haben und meine verlorenen Wetten löste ich immer ein. Das war Ehrensache. “Nein, ich hab alles da, was ich brauche.” Sein Blick ruhte prüfend auf meinem Gesicht. “Okay, dann kann es ja losgehen.” Bei diesem Satz versagte meine Stimme. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück.
“Zieh dich aus.” Oh mein Gott, das war das erste Mal, dass er mich nackt sehen würde. Klar hatten wir schon Sex miteinander gehabt, aber dabei hatte er jedes Mal eine Augenbinde getragen und war gefesselt gewesen. In der Suite jedoch herrschte Festtagsbeleuchtung vom Feinsten und er würde alles sehen können. Hilflos blickte ich an die Decke. Das konnte ich gar nicht leiden. Selbst meine Partner mussten ewig warten, bis sie mich im Eva-Kostüm betrachten durften.
“Kannst du das Licht dimmen?”, bat ich. Oder wie wär’s mit ’nem Inge-Meysel-Licht, also einem rosa Filter über der Lampe, der meine Haut jung und schön wirken lässt?, dachte ich. Hand aufs Herz! Ich war eine 30-jährige Frau, die bereits eine Schwangerschaft hinter sich gebracht hatte. Ich hatte ein mieses Bindegewebe und trotz Sport wollte sich der straffe Körper nicht mehr ganz so zeigen, wie ich das mit 20 noch gewohnt gewesen war. Bei der Vergabe von Cellulite hatte ich laut und deutlich hier gerufen, mir auf demselben Weg noch ein paar Besenreiser geholt – und angezogen sah ich sowieso wesentlich besser aus als nackt, fand ich.
“Nein, kann ich nicht”, erwiderte er arrogant. Ich verlagerte mein Gewicht von einem Bein aufs andere.
“Bitte!”, bat ich.
“Nein!”
›Geh raus. Lass ihn stehen, wenn er nicht nach deinen Regeln spielt!‹, rief mein gequältes Engelchen heiser. ›Wettschulden sind Ehrenschulden! Und sicher wird er dich danach ficken. Willst du dir einen guten Fick entgehen lassen?‹, fragte mein Teufelchen und wusste, dass es damit gewann. Verdammte Fickerei aber auch! Ganz cool, Sharon, beruhigte ich mich und schnürte langsam mein Korsett auf. Ich hakte es auf und legte es auf die Couch.Er ließ mich keinen Moment aus den Augen. Ich knöpfte meine Bluse auf. Noch war alles gut. In Hose und BH sah ich immer noch super aus. Sattes D-Körbchen, das passte. Der BH war so freundlich und hob meine Brüste hoch, sodass sie problemlos der Schwerkraft trotzten, und die Größe meiner Brüste hatte ich nun mal meiner Schwangerschaft zu verdanken. Von B auf D. Das wiederum fand ich eine tolle Sache. Schließlich öffnete ich meine Hose und zog sie hinunter. Da fiel mein Blick auf meine Pumps. Seiner offenbar auch.
“Alles ausziehen.” Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, hakte meine Finger in meine Strümpfe und streifte sie gemeinsam mit meiner Hose ab. Auch diese warf ich auf die Couch, die Schuhe schob ich mit meinen Füßen zur Seite. Unterhose und BH klebten nun noch an mir.
Ich versuchte nun, ihn mithilfe meines Dackelblicks dazu zu bringen, das Licht zu dimmen.“Weiter. Ich warte.” Er ignorierte mein visuelles Betteln. Ich drehte mich um und zog meinen BH und mein Höschen aus. Dann drehte ich mich wieder zu ihm und versuchte, mit Hilfe meiner Haare und Hände die wichtigsten Partien zu verdecken. Ich hielt mich gerade für ganz besonders schlau, obwohl ich wusste, dass ich selbst so ein Verhalten im umgekehrten Fall niemals dulden würde.
“Nimm die Hände da weg”, motzte er mich an. Unbehaglich tat ich brav, was er von mir verlangte.
“Hübsche Tattoos!”, rief er. Ich wusste, dass auch er welche hatte. Aber meine hatte er noch nie gesehen.
“Danke.”
“Dreh dich. Langsam! Setz dich meinem Blick aus.”
Langsam gewöhnte ich mich an die Festtagsbeleuchtung und drehte mich brav um meine eigene Achse. Dennoch war mir unwohl bei dem Gedanken, dass er alles sehen konnte. Und er verstärkte mein Unbehagen gnadenlos.
“Du hast schon Kinder?”
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und sie kam, als er gerade meine Rückseite betrachtete. Keine gute Werbung für meinen Hintern. Ich nickte.
“Machst du Sport?”, fragte er weiter.
“Ja. Ballett, Reiten und Joggen.”
“Nicht oft genug, was?”Was für ein Arsch. Ich ärgerte mich über diesen Satz.
“Ist das eine Krampfader auf deiner Wade?” Dem entging auch nichts.
“Ja. Ein Erbstück mütterlicherseits”, erwiderte ich zynisch. Er stand auf und kam auf mich zu. Er strich meine Haare aus meinem Gesicht und entdeckte meine große Narbe auf meiner Stirn.
“Woher ist die?”, fragte er und fuhr mit seinem Finger daran entlang.
“Ein schwerer Unfall in der Kindheit”, erwiderte ich trotzig.Ich konnte dem Ganzen keinen Reiz abgewinnen. Im Gegenteil, ich fühlte mich, als wäre ich bei einer Fleischbeschau und er deckte alle meine körperlichen Mängel auf. Ähnlich einem Marktschreier auf dem Sklavenmarkt. Hier haben wir eine Dame mittleren Alters. Nicht mehr ganz taufrisch, auch schon benutzt, mit Cellulite, aber ohne Silikon. Also nichts, was ein guter Chirurg nicht in den Griff kriegen könnte. Wir starten bei läppischen 20 Euro, fantasierte ich in meinen Gedanken.
“Du färbst deine Haare?” Wieder diese, als Frage getarnte, Feststellung. Ich hasste das, obwohl ich es selbst als verbales Stilmittel nutzte.
“Ja.”
“Musst wohl bald wieder färben. Du hast einen Ansatz.”
Ich grummelte in mich hinein. Klugscheißeralarm, dachte ich. Seine Hand glitt über mein Brustbein und berührte meine Brust. Er knetete sie. Pack mich doch einfach und fick mich und alles ist gut, dachte ich.“Deine Brustwarzen sind sehr groß”, sagte er und sah mir herausfordernd in die Augen. Ja was sollte ich darauf sagen? Also nickte ich. “Du hast gestillt, nicht wahr?” Ich schaffte es nur schwer, meine Beherrschung nicht zu verlieren. Der Kerl stand gerade ziemlich sicher vor einer Ohrfeige. Okay, zumindest vor einer verbalen Ohrfeige.
“Ja hab ich.”
“Wie lange?”
“Das geht jetzt aber zu weit!”, rief ich empört.
Sein Blick wurde kälter. “Ich entscheide, wann es zu weit geht, verstanden?”
Ich funkelte ihn wütend an. “Das geht dich gar nichts an.”Im nächsten Moment dachte ich, mir fliegt mein Kopf davon. Er hatte mir eine satte Ohrfeige verpasst. Na super. Es reichte also nicht, mich wie ein Stück Fleisch zu betrachten, nein, er musste auch noch die zweite Variante der schlimmsten Erniedrigung für mich auspacken. Jeder meiner privaten Spielpartner wusste, dass ich ab einer gewissen Härte bereits nach wenigen Ohrfeigen anfing zu heulen. Er wusste dies zwar nicht, aber er war auf dem besten Weg, das herauszufinden. “Ich warte auf eine Antwort!” Die zweite Ohrfeige kam genauso unerwartet wie die erste. Und sie übertraf die erste um ein Vielfaches. Schön, dass ich Ohrfeigen als Vorliebe angegeben habe, dachte ich ironisch. Ehe mir nun die Tränen in die Augen stiegen, gab ich nach.
“Etwa ein Jahr”, winselte ich.
Sofort entspannte er sich und fuhr mit seinen Fingern meinen Bauchnabel entlang.
“Was hast du hier gemacht?”, fragte er.
“Ich hatte ein Piercing, welches leider an einem Gürtel hängen
geblieben und dann abgerissen ist.”
Er verzog das Gesicht. “Gut.”
Gut? Hallo? Ich hab noch Beine und das Wichtigste: einen Schritt. Irgendwie war ich frustriert, hatte er doch die Kurve nicht ganz so geschnitten, wie ich es gerne gesehen hätte. Verdammte Machtlosigkeit! Er ließ sich wieder in seinen Sessel fallen.“Bring mir ein Glas Mineralwasser.” Ich drehte mich um und ging zur Minibar, die in das Sideboard integriert war. Dort fand ich Mineralwasser, fein säuberlich eingeräumt. Er schien offenbar nur Mineralwasser zu trinken, denn es gab keine anderen Getränke. Ich nahm ein Glas aus dem Schrank daneben, da waren alle Minibars dieser Welt anscheinend gleich, und füllte das Wasser ein. Dann ging ich zu ihm zurück und drückte ihm das Glas in die Hand. Er nahm es, starrte mich an und ehe ich mich versah, hatte er mir den Inhalt des Glases entgegengekippt. Ich schrie leise auf vor Schreck und weil es auch noch so kalt war. Die Tropfen rannen über meinen Bauch.
“Noch mal.” Ich drehte mich um und ging erneut zurück und füllte wieder Mineralwasser in sein Glas. Dann ging ich abermals zu ihm, begab mich auf die Knie und drückte ihm das Glas wieder in die Hand. Und noch mal dasselbe Spiel. Wieder landete alles auf mir.
“Noch mal!”
“Wie lange?”
“So lange, bis du es richtig machst.”
Blöde Tussi, dachte ich. Ich ärgerte mich darüber, dass ich nicht dazu fähig war, über meinen Schatten zu springen und meine Unzulänglichkeiten einzugestehen und ihn zu fragen, wie es denn “richtig” sei. Mein Ego hatte durch die “Fleischbeschau” schon einen ordentlichen Knacks bekommen, noch mehr schaffte mein Stolz gerade nicht.
Nala Martin:
Safeword
Roman
ANAIS Band 31
272 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-86265-153-5
9,95 Euro (D)Erscheint am 15. August 2012
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